- Video.
- Video.Die Technik der magnetischen Bildaufzeichnung wurde 1953 in den USA von dem Medienkonzern RCA (Musikindustrie) der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch erst die von der amerikanischen Firma Ampex vorgenommene Weiterentwicklung dieser Technik (Ampexverfahren mit rotierenden Videoköpfen und Querspuraufzeichnung) machte sie ab 1956 zur Standardausrüstung in den Fernsehanstalten (MAZ). Der Prototyp des Videorekorders wurde 1959 in Japan von Toshiba entwickelt, wobei dieses wie auch die in einer Reihe von Ländern gebauten Folgegeräte schon aufgrund ihrer hohen Anschaffungskosten dem professionellen Bereich vorbehalten blieben. Den ersten Heimvideorekorder präsentierte 1970 der niederländische Elektronik-Konzern Philips. Er ging 1972 unter der Systembezeichnung VCR (Video-Cassette-Recorder) in Serie. Nahezu parallel dazu brachte Sony in Japan sein U-Matic-Kassettenrekordersystem heraus. Wirklich durchgesetzt haben sich die Videorekorder jedoch erst, als Sony 1977 mit seinem Betamax-System auf den Markt kam, da hier der Einsatz von 1/2-Zoll-Bändern anstelle der bis dahin verwendeten 3/4-Zoll-Bänder ein wesentlich handlicheres Kassettenformat erlaubte, das durch eine gleichzeitige Verringerung der Bandlaufgeschwindigkeit zudem noch mit einer Verlängerung der Spieldauer von 30 auf 130 min verbunden war. Im selben Jahr ging in Japan auch JVC mit seinem VHS-Videorekorder (Video Home System) auf den Markt, das sich von Sonys Betamax-System nur in der technischen Ausführung unterschied. 1979 kam mit dem gemeinsam von Philips in den Niederlanden und Grundig in Deutschland entwickelten Video 2000 noch ein weiteres System hinzu, das nun auch ein Umdrehen der Kassette erlaubte und damit nochmals eine Verlängerung der Spieldauer brachte. Angesichts des harten Konkurrenzkampfes zwischen den an dieser Entwicklung beteiligten Firmen ist es zu einer internationalen Systemabstimmung mit einheitlicher Normung wie bei der Magnettonaufzeichnung nicht gekommen, sodass bis heute international die unterschiedlichen Systeme miteinander konkurrierend auf dem Markt sind. Das hat zur Konsequenz, dass jeweils nur systemgerechte Kassetten verwendet werden können, deren Abspiel ebenfalls dann ausschließlich auf Geräten des jeweiligen Videosystems möglich ist. Seit 1985 ist Sony auch mit einer 8-mm-Videokassette auf dem Markt, die ursprünglich nur für den Einsatz in Videokameras vorgesehen war, sich mittlerweile aber zu einem Videokleinrekorder mit digitaler Tonaufzeichnung und HiFi-Qualität entwickelt hat.Die Videotechnik bedeutete noch einmal einen tiefen Einschnitt in der Entwicklung der populären Musik. Mit der Speicherung von Ton und Bild wurde der Visualisierung von Musik im Musikvideo der Weg geebnet. Das hat die, wenn auch in Wechselwirkung so doch getrennt voneinander entwickelten populärsten Medien der Gegenwart — Musik, Film und Fernsehen — zusammengebracht, was den populären Musikformen nicht nur neuartige ökonomische und technische Existenzbedingungen geschaffen, sondern sie auch in neue kulturelle und ästhetische Zusammenhänge hineingestellt hat, wovon die Entwicklungen seit Mitte der Achtzigerjahre Zeugnis ablegen.Siehe auch: Music Television.
Universal-Lexikon. 2012.